Inspiriert von der Austellung auf dem Friedhof Hörnli <<ZEIT LOSLASSEN >> von Matthias Zurbrügg werden Themen wie Kunst, deren Bedeutung, Liebe, Tod und deren Akzeptanz angesprochen.
Die Kunst der Künstler
Savoir mourir ça veut dire savoir vivre.
Ein Künstler, ein Kunstwerk, wir Künstler, wir Kunstwerke.
Wir erschaffen, bilden und bauen unser Leben lang,
unser Lachen,
unser Weinen,
unsere Erfolge,
unsere Fehler,
unsere Vergangenheit,
unsere Träume,
unsere Ziele,
unsere Leben,
…
Alles ist nur Teil einer einzigen Darbietung.
Wir bewegen, beeinflussen und zerstören unser Leben lang.
Ihr seid die Künstler, die die Kunst in sich, auf sich, zu sich, und vor sich tragen.
Wie ein Pinsel in der Hand auf der Leinwand,
führt man Entscheidungen und bewirkt neues.
Formt den Sand am Strand,
so formt man den Alltag.
Alles ist nur Teil einer einzigen Kunstdarbietung.
Savoir mourir ça veut dire savoir vivre.
Der Künstler bestimmt,
wann das Kunstwerk beginnt.
Der Künstler bestimmt,
wann das Kunstwerk sein Ende nimmt.
Einzigartig.
Kreativ.
Originell.
Einmalig.
Ist der Künstler.
Ist das Kunstwerk.
Alles ist Kunst.
Savoir mourir ça veut dire savoir sourire.
Und nun unter uns, mein Freund.
Ich, Du
kommen, gehen.
Wir, Alle
können es nicht verstehen,
was es heisst, Zeit zu sein
Das Tor kann nicht mehr weit sein
Ich, Du
kommen, gehen.
Wir, Alle
können es nicht verstehen,
was es heisst, Künstler zu sein.
Ein Künstler ist immer allein
Savoir mourir ça veut dire savoir rire, Mon ami.
Das eigentliche Leben, das endet nie.
Ich, Du
kommen, gehen
doch Du
Konntest es nicht verstehen.
Ich bin am Ziel.
Du bist auf dem Weg.
Dein Ziel ist weg.
Mon ami.
Du warst nie zufrieden mit dem Frieden,
denn Du wolltest Mich immer weiter lieben.
Du wolltest warten,
doch vor Dir stand nur Mein Garten.
Du wolltest warten,
doch Meinen Atem,
denn hörst Du nicht mehr.
Die Stille, so schwer
…
Mein Wille lebt,
Mon ami,
Das eigentliche Leben,
das endet nie.
Es kommt Deine Zeit,
Meine Zeit loszulassen.
Zeit sein, heisst nicht, Zeit zu haben.
Keine Zeit habe Ich mehr zu tragen
und Deine Zeit will Ich nicht mehr.
Sie ist Mir und Dir zu schwer.
Keine Zeit habe Ich mehr zu tragen.
Die Zähne Deiner Zeit nagen an Deinen Händen.
Es ist Zeit, dieses Leid zu beenden.
Lass Meine Hand los,
Lass Deine Zeit los,
Lass Mich los.
Die Kunst ist gross,
denn Alles ist Kunst
Savoir souffrir ça veut dire savoir vivre, Mon amour.
Ich bin kein Schwur.
Ich bin endlich.
Ich lebe in der Endlichkeit.
Doch Meine Kunst,
Sie ist unendlich.
Sie lebt in der Unendlichkeit
und gerät nicht in Vergessenheit.
Ich, Du
kommen, gehen,
aber Du,
wann willst Du es endlich verstehen?
Ich bin nicht hier
Und auch nicht dort.
Doch Mein Einfluss
steckt in Dir.
Und an jenem Ort
an dem Ich war,
In jedem Jahr
War Ich da.
Ich bin endlich.
Ich lebe in der Endlichkeit.
Doch Meine Kunst,
sie ist unendlich.
Sie lebt in der Unendlichkeit.
Savoir savoir ça veut dire savoir dire.
Ich schenkte Dir meinen Pfennigbaum,
Schenkte Dir meine Rose,
Meine Aprikose,
und keinen Mensch.
Ich bin der Wind, der weht.
Ich bin die Welt, die sich dreht.
Ich bin der Baum, der vor Dir steht.
Ich bin Dein Herz, das nach Mir fleht.
…
Innehalten
…
Schlafe
Ich strafe nicht
Schlafe
Bestrafe Dich nicht
Schlafe
Denn Ich will fliegen,
statt neben Dir zu liegen.
Schlafe
Denn Ich will fliegen,
statt Dich weiter zu lieben.
Schlafe
Ich strafe nicht
Schlafe
Bestrafe Dich nicht.
Geniesse die schöne Aussicht
bevor Du springen wirst.
Denn wenn Du springst,
siehst Du Mein Gesicht,
Das zu Dir spricht,
dass ein Gedicht ausspricht.
Ein Gedicht,
dass Dein Herz zum Brechen bricht
Und Deine Seele zum Stechen sticht.
Am Ende.
Ein dichtes Licht.
Ein dunkles Licht.
Leere.
Schwere.
Überall dieses Gewicht,
dass an jeder Stelle sticht.
Wieder Mein Gesicht,
welches sagt:
,,Das wollte Ich nicht’’
Ça va ? Raconte-Moi, ce que Tu vois.
Geniesse die schöne Aussicht.
Kunst ist jenseits von Gut und Böse.
Nie konnte Ich Deine Liebe ahnen
Und im Herzen trug Ich nie Deinen Namen.
Jeder verdient Liebe, nur Du nicht.
Du stehst über der Liebe, Du bist Gott,
also verhalte Dich demnach.
Kunst ist im Jenseits
weit weg von Gut und Böse.
Ich bin Künstler
Ich bin kein Bösewicht
Und ein Held bin Ich auch nicht.
Ich bin Künstler.
Ich bin Kunstwerk.
Von Öl