Wie Liebe in einer rastlosen Zeit,

wie sich selber füttern im Angesicht eines Raben,

wie sich auf einer Reise, wie im eigenen Zimmer fühlen,

wie jeden Tag älter doch nie weiser zu werden.


Wie sich festhalten am Unvermögen,

wie wollen aber nicht sollen und jedenfalls nichts schaffen,

wie tollen, andere Rollen nicht mehr einnehmen können,

wie die Angst zu Versagen lähmen kann.


Wie leben wie eine Möwe, wie sie im Sturzflug nach Fischen taucht doch nur Kiesel in den Schnabel kriegt,

wie von zuhause losgehen und  direkt wieder ankommen,

wie rennen wenn zu früh, Zeit vertreiben immer sonst,

wie flennen im Angesicht des Todes.


Wie Kinder Kriegen in Kauf nehmen,

wie Unüberlegtheiten eine*n bis zum Ziel begleiten,

wie Nachts ausreiten in geschlossenen Räumen,

wie Musik abspielen, doch sie nicht hören.


Wie Bücher mitschleppen, doch sie nie lesen,

wie in Rätseln sprechen, die selber nie verstanden,

wie verwerfen und vorwerfen,

wie Menschen nicht atmen lassen, Gesetze geben.


Wie Selbstliebe in einer rastlosen Zeit,

wie alles aufschieben, nichts erledigen,

wie sich anziehen und gleich wieder entblössen,

wie Filme schauen, ohne Ton, wie sie sehen mit geschlossenen Augen.


Wie Dinge erfahren nur um Kritik dran zu üben,

wie zu erwarten, zu werten,

wie vorwärts schreiten und rückwärts gehen,

wie am eigenen Tod arbeiten, Tag für Tag für Tag.


Wie Kaffe trinken und danach einschlafen, wenn die Sonne scheint,

wie in der Nacht arbeiten, Portale öffnen,

wie im Kopf Zeilen schreiben und sie wieder vergessen,

wie sein Gedächtnis externalisieren.


Wie rausgehen wollen doch Innen bleiben,

wie fasziniert sein, doch es nicht zeigen,

wie möchten nach links gehen doch nur nach rechts können,

wie einzuschlafen in den Armen einer Fremden.


Wie alles hassen in einer friedlichen Zeit,

wie noch glücklicher werden, durch Hilfe von aussen,

wie lächelnd zu scheitern, wie zu schreien statt zu schweigen,

wie zu schleichen in einem Sprint, wie zu geniessen.


Wie erneut Spriessen, so oft wie möglich,

wie immer wieder zu verrecken, sich zu strecken doch immerzu zu kurz bleiben,

wie nicht aufgeben, die Sonne irgendwann erreichen,

wie verbrennen in überfluteten Zeiten.


Wie befriedigend, es geschafft,

wie faszinierend die Errungenschaft, wie endlich, wie stagnieren, wieder deprimieren, doch darum wieder und wieder probieren.

Ab jetzt erzwinge ich mein Glück, geh Vögel füttern.


Von Gierom.